Apfel?

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Performance "Apfel"


In unserer Kindheit hatte mein Bruder immer rund um die Weihnachtszeit ein kleines Hobby - das Kerzenziehen. Man erhitzt Wachs und tunkt einen Docht immer wieder in das flüssige Wachs bis die Kerze die gewünschte Dicke hat.

Während ich ihm so zuschaute und mit einem Apfel in meiner Hand spielte, kam mir die Idee und ich tunkte auch den Apfel in das Wachs. Immer und immer wieder und dann schüttete ich noch etwas Wachs darüber um die Wachsschicht noch dicker zu machen. Die ganze Weihnachtszeit stand er nun dort auf der Fensterbank als Dekoration und verschwand danach in einer kleinen Keksdose in einer Schublade.

Foto - Apfel in Wachs

Schmuckfoto

 

Beim Aufräumen und während zwei Umzügen stießen meine Mutter und ich immer wieder auf den Wachsapfel in der Dose und überlegten, ihn aufzuschneiden und nachzuschauen, wie er sich entwickelt hatte. Aber wir ließen es immer und meinten immer wieder: „Vielleicht das nächste mal ...". Und so kam es, dass ich das perfekte Objekt für dieses Schmuckkunstwerk hatte.

Ich wollte mir erlauben, etwas herzustellen, das nicht schön sein musste und nicht perfekt ausgeführt sein musste. So kam ich auf das Thema der Vergänglichkeit.

 

Nichts war so passend, spannend und vergänglich, oder eben auch nicht, wie mein alter Wachsapfel.

Da ich das Erlebnis, einen 18 Jahre alten Apfel aufzuschneiden, anderen nicht vorenthalten wollte, machte ich aus der Fertigstellung dieses Schmuckstücks eine öffentliche Performance im Artelier X.